Günter Pawlik ist
der Hammer. Wer je gegen ihn Handball, Basketball, Tennis oder
Volleyball gespielt hat, der wird es bestätigen. Er kann auf dem
Spielfeld explodieren, ist technisch perfekt und er nutzt seinen
Körper als Schwungmasse mit der Cleverness eines hellwach
durchtrainierten Spielers. Pawlik hat es zu ganz viel gebracht
in seinem Leben. Dass er zu Hunderten jungen Menschen den
scheinbar beiläufigen Kernsatz vom gesunden Körper und vom guten
Geist demonstriert hat, ist das Eine. Dass er eine Familie mit
zwei Kindern in Unterkirnach hat, das Andere. Die wirklich
herausragenden Leistungen im. Leben des Diplom-Sportlehrers
vollzogen sich jedoch auf den ganz großen Sportbühnen dieser
Welt.
Niemand anderer
als Günter Pawlik hat Axel Harries aus Furtwangen auf die
800-Meter-Strecke bei den Olympischen Spielen in Los Angeles
gebracht: Dass Harries heute ein Topmanager in einem deutschen
Top-Konzern ist, unterstreicht, wie stilbildend der Pädagoge,
Trainer und Förderer gewirkt hat. Dass der Tuttlinger Peter
Braun, ebenfalls auf der doppelten Stadionrunde, bei den
Olympischen Spielen in Seoul am Start war, mit Trainer Günter
Pawlik vor Ort dabei, sagt viel. Zum Beispiel, dass
Eintagsfliegen nicht das Ding dieses enormen Mannes sind. Auch
nicht bei Olympia.
Günter Pawlik hat
in Villingen heute schon allerbeste Spuren hinterlassen, obwohl
er weiterhin aktiv bleibt. Er trainiert auf dem
Hubenloch-Sportplatz eine Gymnastik-Gruppe; wie nur er das
macht: Stabilisationsgymnastik, Kicken, Spaß. Und vor allem: ein
paar Stunden guter Zeit.
Im Vereinsleben
Villingens ist Pawlik einer der großen Motoren bei einem der
überregional bekanntesten Vereine gewesen: Bei den Volleyballern
von Winkler. Klar: „Ginter" hat ja selbst in Köln Volleyball
gespielt, zweite Bundesliga. Noch mit 36 Jahre war er bei
Winkler Villingen dann dabei - und in der Verbandsliga war die
Truppe richtig groß und genau so wie ihr Mentor: Eine Wucht.
Pawlik sagt heute mit seinem
lässigen Lächeln: „Ich kann aufhören." Der Spätaussiedler sagt
das so und meint den Schuldienst. Natürlich macht Pawlik weiter.
Zum Beispiel
im Keller, wo er „bastelt“, wie er das nennt. Was natürlich
völlig untertrieben ist.
Pawlik ist
Tüftler, Erfinder. Entwickler. Gesunder Körper, gesunder Geist:
Trainingsgeräte entwickelt er seit vielen Jahren so, dass sie
passgenau die Aufbaupläne unterstützen. Dass Günter Pawlik damit
Lieferant der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschat ist,
unterstreicht seine Qualitäten und seine Vielseitigkeit.
Dass Pawlik
neuerdings selbst auch golft, ist typisch. Ein Mann geht in
seine persönliche Cooldown-Phase über Handicap 33, derzeit noch.
Was soll´s. Er genießt Ruhe und Luft.
Sein jahrelanges
„Wohnzimmer", die Sporthalle an den Kaufmännischen Schulen wird
jetzt saniert und breiter, größer, besser. Dass Günter Pawlik
mit seiner Schülern die alte Halle selbst noch ausgeräumt hat,
bevor die Bautrupps kamen, war so etwas wie eine doppelte Geste:
Den Jugendlichen gegenüber, die noch mal - trotz Schuftens -
gelernt haben, was man wann wie machen muss. Und dem Kollegium
gegenüber. Ein Günter Pawlik geht - leise und ordentlich. Aber
fröhlich, mit dem stillen Sieger-Lächeln im Gesicht. Und ganz
viele haben am Schluss gesagt und gedacht: Mensch. Ginter Danke!
NORBERT TRIPPL
(BILD: Sepsy)